Die Gartenentwürfe für den aus der Schramberger Uhrenindustrie stammenden Dr. Oskar Junghans entwickelte Leberecht Migge im November 1918. Sie stellen eine aufwendige Gartenplanung für ein Hanggrundstück dar und zeigen eindrücklich das Zusammenspiel von Nutz- und Zieranlagen in einem privaten Garten. Insgesamt strukturierte Migge die Fläche formal-architektonisch und orientierte sich am Gebäude und der vorhandenen Topographie. Die Ziergärten schlossen axial an das Wohnhaus an. Der Schmuckgarten, der Wassergarten, der Rosengarten und der Beetblumengarten waren reichhaltig und repräsentativ mit Laubengärten, Schmuckbeeten, Vasen und Skulpturen in zeitgenössischer Formensprachen ausgestaltet. Die Wirtschaftsterrasse war der Nahrungsproduktion mit Obstbäumen und Gemüsebeeten vorbehalten. Einen Wildgarten mit Tannen, Roteichen, Akazien und Birken sah Migge genauso vor wie einen Bereich für Kinderspiel. Insgesamt zeigen die Pläne für den Garten Junghans einen sehr aufwendig gestalteten, detaillierten und anspruchsvollen Privatgarten, der die für Migge typischen Elemente von Erholung und Nutzpflanzen enthält und für einen effizienten wie schmuckhaften Entwurfsstil steht.