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ASLA kla :: Klauser, Fritz und Fredy (Bestand)

Identifikation
SignaturASLA kla
TitelKlauser, Fritz und Fredy
VerzeichnungsstufeBestand
Kontext
Provenienz

Nachlass

Verwaltungsgeschichte / Biographie

Die Familie Klauser in Rorschach gehört zu einer der ältesten Landschaftsarchitekturdynastien der Schweiz. Martin Klauser führt heute das Büro in dritter Generation.

Fritz Klauser (1885–1950)

Fritz Klauser absolvierte eine Gärtnerlehre in Winterthur und arbeitete als Geselle in verschiede-nen Betrieben im In- und Ausland. Zurück in der Schweiz war er Gasthörer an der Gartenbau-schule Châtelaine bei Genf. Danach entschloss er sich, nach England zu gehen, wo er in Garten-architekturbüros mit integrierten Ausführungsbetrieben als Bauarbeiter, Vorarbeiter und Planer arbeitete. Er wurde dort zudem als Spezialist für Alpengärten eingesetzt, da man der Meinung war, dass ein Schweizer dieses Metier beherrschen müsse. Der Beginn des Ersten Weltkriegs veranlasste ihn zur Rückkehr in die Schweiz, sein mehrjähriger Englandaufenthalt hatte ihn je-doch gestalterisch nachhaltig geprägt: Er war ein Vertreter einer sachlich-funktionalen Gestal-tungssprache, legte aber auch grossen Wert auf die Zusammenarbeit mit Künstlern. Als Mitbe-gründer des Bundes Schweizerischer Gartengestalter BSG (heute BSLA) war er ausserdem berufspolitisch engagiert. Zu Klausers Kunden zählten wohlhabende Gartenbesitzer in der Nordostschweiz und im Welschland. Es war ihm ein grosses Anliegen, seine Auftraggeber darauf hinzuweisen, dass ein Garten immer mit Arbeit und Geduld verbunden sei und man eine Beziehung zu seinem Garten aufbauen müsse, andernfalls sei man bei einem Strassenbauer besser aufgehoben.

Fredy Klauser (1921–2007)

Fredy Klauser wusste schon früh, dass er Landschaftsarchitekt werden wollte. Sein Vater be-stand jedoch darauf, dass er zuerst eine Gärtnerlehre absolvierte und auf dem Bau arbeitete. Er hielt es nämlich für sinnvoll, dass ein Gartengestalter wisse, wie man zum Beispiel Platten ver-lege oder eine Pergola erstelle. Fredy Klauser entschied sich für eine dreiteilige Lehre: Das erste Jahr war er im Betrieb seines Vaters angestellt und besuchte viele Baustellen; im Anschluss daran beschäftigte ihn Albrecht Stahel in seiner Baumschule in Flawil; das dritte Jahr verbrachte er bei Arnold Vogt in Erlenbach, der damals führenden Staudengärtnerei in der Stadt, wo er seine Staudenkenntnisse erweiterte und Villengärten am Zürichsee kennenlernte. Danach musste er Aktivdienst leisten. Bereits im Alter von 29 Jahren übernahm er nach dem unerwarteten Tod seines Vaters – früher als ihm lieb war – das väterliche Geschäft. Gerne hätte er im Ausland studiert oder wäre wie sein Vater gereist, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Folglich blieb er zeitlebens dem funktionalen Stil seines Vaters treu. Ganz grundsätzlich verwendete er lieber gerade und strenge Linien als geschwungene und verspielte. Was in einem Klauser-Garten je-doch nie fehlen durfte, war Lavendel.

Text von Gabi Lerch

Verzeichnungskontrolle
Erstellt2024-04-24 10:13:54 / sorga
Aktualisiert2024-04-24 10:24:05 / sorga  
Permalinkhttps://archiv.asla.ch/objects/25757